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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 117

1896 - Leipzig : Voigtländer
117 in Anspruch genommen war. Namentlich hatte er als Feldherr des Reichs-Heeres gegen die Hussiten zu kmpfen. Als er spter infolge der Beschwerden des Alters seine Kraft ermatten fhlte, berlie er seinen Shnen die Re-gierung seiner verschiedenen Besitzungen. Er selbst zog sich auf die Kadolz-brg in Franken zurck, wo er (1440) starb. Sem Wahlspruch war: Wer auf Gott vertraut, den verlt er nicht". Seine aus Bayern stammende Gemahlin Elisabeth, die schne Else", durch Schnheit und Geistesbildung hervorragend, war ihrem Gemahl eine treue Genossin bis an sein Lebensende. Ans Friedrich I. folgte in der Mark Brandenburg fein zweiter Sohn: 2. Friedrich H Eisenzahn (14401470). Er bezwang die nach Un-abhngigkeit strebenden Städte des Landes, besonders Berlin, wo er sich eine Frstenburg erbaute. Sein Wahlspruch war: Beten und arbeiten". Sein Bruder: 3. Albrecht Achilles (14701486), ein tapferer, ritterlicher und prachtliebender Herr, vereinigte nach dem Tode seiner Brder wieder alle brandenburgischen und frnkischen Besitzungen Friedrichs I. und fhrte durch ein Hausgesetz die Unteilbarkeit der Marken ein. Sein Wahlspruch war: In Gott's Gewalt Hab' ich's gestalt; Er hat's gefgt, da mir's gengt". Dessen Sohn: 4. Johann Cicero (14861499), dem seine Gewandtheit in der lateinischen Sprache diesen Beinamen verschaffte, sorgte durch Sparsamkeit fr den durch seines Vaters Glanzliebe gedrckten Wohlstand des Landes. Er ist der erste Hohenzoller gewesen, der dauernd seinen Wohnsitz in der Mark nahm. Sein Wahlspruch war: All Ding ein Weil". B. Preußen im Mittelalter. 1. Die Preußen, ein Zweig des an der unteren Weichsel bis zum finnischen Meerbusen ausgebreiteten Litauerstammes, waren heidnisch ge-blieben, als die Livlnder, Esthen und Kurlnder bereits das Christentum angenommen hatten und durch den Orden derschwertbrder (gestiftet 1201) unterworfen worden waren. 2. Zu ihrer Bezwingung rief der Herzog Konrad vonmasovien die Hilfe des deutschen Ordens an. Der Hochmeister Hermann von Salza sandte 1228 eine Anzahl Ritter (seit 1230 unter dem Landmeister Her mann Balk), denen bald ein greres Kreuzheer nachfolgte. In fnfzig-jhrigem blutigem Kampfe eroberte der Orden, mit den Schwertbrdern ver-einigt, das Land, wo er mit der Einfhrung des Christentums zugleich deutsche Kultur verbreitete. Es erhoben sich neue deutsche Städte, wie Kulm, Thorn,

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 118

1896 - Leipzig : Voigtländer
118 Elbing, Knigsberg. Nach vollstndiger Unterwerfung des preuischen Lan-des wurde 1309 der Sitz des Hochmeisters von Venedig nach Marienburg verlegt. Von da an herrschte der deutsche Ritterorden der das Land, bis die Niederlage bei Tannenberg 1410 gegen den König von Polen seine Macht brach. Im Frieden zu Thorn 1466 verlor der Orden West-preuen an Polen und mute die polnische Lehenshoheit der Ostpreuen an-erkennen. Die Residenz des Hochmeisters wurde nach Knigsberg verlegt. 62. Die wichtigsten auerdeutschen Lnder. I. Frankreich. 1. Die Karolinger und die Capetinger (bis 1328). In Frankreich herrschte zuerst das Haus der Karolinger (bis 987). Im nrdlichen Teile des Landes setzten sich die Normannen fest; ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde (911) als Herzog mit der Norm and ie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328). Unter diesen ragen namentlich hervor: Philipp Ii. August, der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte; Ludwig Ix. der Heilige, der die beiden letzten Kreuzzge unternahm und die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigs-Herrschaft erweiterte, und Philipp Iv. der Schne, der die Knigsmacht fast unumschrnkt machte und bewirkte, da die Ppste (1309) ihren Sitz in Avignon nahmen. 2. Haus Valois (13281589). Unter den Knigen ans dem Hause Valois wurde ein mehr als hundertjhriger Krieg zwischen Frankreich und England gefhrt, der durch Ansprche der englischen Könige auf den franzsischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich aufs hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen) des Landes Retterin. Der folgende König, Ludwig Xi., vernichtete die Macht der groen Vafallen und stellte die knigliche Alleinherrschaft fest, so da Frankreich (im Gegensatz zu Teutschland) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. Ii. England. 1} Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den An g e l -sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reiche ging das Knigreich England hervor, 827. Den fortwhrenden Angriffen der Dnen trat Alfred der Groe (871901) siegreich entgegen; auch wirkte er fr die Bildung seines Volkes. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder; ihr König Kanut der Groe (1016) unterwarf England feiner Herrschaft. Nach ihm regierten kurze Zeit wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, durch die Schlacht bei H astings 1066 das Land eroberte. 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tudor (10661485). Auf die normannischen Könige folgte (1154) das Haus Plantagenet. Diesem

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 103

1896 - Leipzig : Voigtländer
103 dem Zwinger fhrt der Weg zu dem inneren Burgthor, das sich in der zweiten oder inneren Ringmauer befindet. Aus diesem zweiten Burgthor fhrt der Weg in den inneren Hof oder Burghof, den die Hauptgebude der Burg umgeben: der Bergfried (mit dem Burg-verlie darunter), der Palas (mit dem Rittersaal) und die Kemenaten. Zu den ltesten Burgen gehren: die Habsburg, der Trifels, die Hohenzollernburg und die Wartburg (smtlich aus dem 11. Jahrhundert). Durch die Kreuzzge gewann das Rittertum hhere geistige Bildung, feinere Sitten und eine religisere Richtung. Insbesondere wurden durch sie die drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Ihre Mitglieder legten auer den drei Mnchsgelbden noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Verteidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein Gromeister oder Hochmeister vor. Die ein-zelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus der Stadt Amalfi in Unteritalien hatten noch vor den Kreuzzgen ein Kloster und Hospital zur Pflege kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzug wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach dem heiligen Johannes Johanniter nannten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Nach dem Verluste Palstinas lieen sich die Johanniter auf Cypern nieder, dann eroberten sie Rhodus; von dort durch die Trken vertrieben, erhielten sie von Kaiser Karl V. Malta. b. Die Tempelherren, ein Orden, der aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden war, fhrten diesen Namen nach ihrer Wohnung, die an der Stelle des ehemaligen salomonischen Tempels lag. Sie trugen als Ordens-kleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Orden verlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinen Hauptsitz nach Cypern, wurde aber bald darauf, auf Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, vom Papste fr aufgehoben erklrt und seiner reichen Besitzungen in Frankreich beraubt; mehrere seiner Mitglieder, [darunter der Gromeister, wurden wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. c. Der Deutsche Orden (Deutschherren), 1190 bei der Belagerung von Akkon (im 3. Kreuzzuge) durch Friedrich von Schwaben gestiftet, hatte zum Ordenskleide einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Akkon war sein erster Hauptsitz, nach dessen Fall Venedig. Whrend der Re-gierung Kaiser Friedrichs Ii. rief ein polnischer Herzog (Konrad von Masovien) die Hilfe des deutschen Ritterordens gegen die wilden heidnischen Preußen an, die an der unteren Weichsel und Meine! wohnten. So fand dort der deutsche Ritterorden ein neues Feld seiner Thtigkeit. Neben dem neuen Stand der Ritter bildete sich gleichzeitig noch ein anderer neuer Stand: der Brgerstand in den Stdten. Dieser Stand entwickelte sich am frhesten in den groen Bischofstdten am Rhein und im

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 53

1895 - Leipzig : Voigtländer
53 c. Der Deutsche Orden (Deutschherren), 1190 bei der Belagerung von Akkon (im 3. Kreuzzuge) durch Friedrich von Schwaben gestiftet, hatte zum Ordenskleide einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze Akkon war sein erster Hauptsitz, nach dessen Fall Venedig. Whrend der Regierung Kaiser Friedrichs Ii. rief ein polnischer Herzog (Konrad von Masovien) die Hilfe des deutschen Ritterordens gegen die wilden, heidnischen Preußen an, welche an der unteren Weichsel und Memel wohnten. So fand dort der deutsche Ritterorden ein neues Feld seiner Thtigkeit. Neben dem neuen Stand der Ritter bildete sich gleichzeitig noch ein anderer neuer Stand: der Brgerstand in den Stdten. Dieser Stand entwickelte sich am frhesten in den groen Bischofstdten am Rhein und im Donaugebiet. Die Brgerschaft erwuchs aus den Dienstleuten des Bischofs. Den Hauptbestandteil bildeten die Handwerker; dazu kamen dann viele Land-bewohner, namentlich solche, die in die Städte flchteten, um sich der Bedrckung zu entziehen. Wenn es Unfreie waren, konnten sie zwar wenigstens im ersten Jahr von ihrem Herrn zurckgefordert werden. Aber all-mhlich drang der Grundsatz durch: Die Luft in den Stdten macht frei." So bildete sich in den Stdten, teils aus freien, theils aus unfreien Elementen, ein neuer Stand: der Brgerstand. Die Regierung der die Stadt fhrte zuerst ein von dem Stadtherrn (in der Regel einem Bischof) eingesetzter Rat". Spter erlangten allmhlich die Brger das Recht, sich selbst diesen Rat zu whlen, an dessen Spitze man einen (oder zwei) Brgermeister stellte. Bei Anlage der Städte war der Schutz gegen Angriffe von auen stets der nchste Zweck; sie wurden daher mit starken, turmgekrnten Ringmauern, mit Wall und Graben umschlossen. Die Straen waren oft krumm und wegen ihrer Enge dster und schmutzig; die Huser bestanden aus mehreren bereinander gegen die Gasse vorragenden Stockwerken; sie waren einfach eingerichtet, wie es der herrschenden migen Lebensweise entsprach. Im Gegensatz zu der Schlichtheit der Wohnhuser stand nicht selten die Gro-artigkeit der ffentlichen Gebude: der Rathuser, Kaufhallen, Stadtthore, vor allem der Kirchen. Indes brachte der zunehmende Wohlstand auch den Bau der Privathuser zu hherer Entwicklung; man begann mehr und mehr sie aus Stein aufzufhren und immer reichlicher, geschmack- und kunstvoller einzurichten und auszuschmcken (Taf. Vii, 3 und 4). Auch die Straen wurden allmhlich breiter angelegt und gepflastert. Städte wie Nrnberg und Augsburg, Regensburg, Kln und Wien wurden nicht allein wegen der Zahl und Macht ihrer Bevlkerung, sondern mit Recht auch wegen ihrer Schnheit gepriesen. Die Blte der Städte beruhte vor allem auf ihrer Gew erb thtig-

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 74

1895 - Leipzig : Voigtländer
74 Dessen Sohn: d. Johann Cicero (14861499), dem seine Gewandtheit in der lateinischen Sprache diesen Beinamen verschaffte, sorgte durch Sparsamkeit fr den durch seines Vaters Glanzliebe gedrckten Wohlstand des Landes. Er ist der erste Hohenzoller gewesen, der dauernd seinen Wohnsitz in der Mark nahm. Sein Wahlspruch war: All Ding ein Weil". B. Preußen im Mittelalter. 1. Die Preußen, ein Zweig des an der unteren Weichsel bis zum finnischen Meerbusen ausgebreiteten Litauerstammes, waren heidnisch ge-blieben, als die Livlnder, Esthen und Kurlnder bereits das Christentum angenommen hatten und durch den Orden der Schwertbrder (ge-stiftet 1201) unterworfen worden waren. Diepruzzen berichtet der alte Geschichtschreiber Adam von Bremen um 1075 sind sehr menschenfreundliche Leute, die denen, welche auf dem Meere Gefahr leiden oder von Seerubern angefallen werden, zuhilfe entgegenfahren. Gold und Silber achten sie gering. berflu haben sie an kostbaren Marderfellen. Von ihren Sitten knnte man viel Lobenswertes sagen, wenn sie nur den Christenglauben htten, dessen Prediger sie mit Wildheit verfolgen. Bei ihnen erlangte Adalbert, der erlauchte Bischof von Bhmen, die Mrtyrerkrone. Bis auf den heutigen Tag wird in Wahrheit noch den unfern von ihnen der Zutritt zu den Hainen und Quellen verwehrt, die, wie sie behaupten, durch den Besuch der Christen unrein wrden. Das Fleisch der Pferde dient ihnen zur Nahrung; auch trinken sie deren Blut. Die Menschen haben blaue Augen, ihr Gesicht ist rot, das Haar lang. Unzugnglich durch Smpfe, wollen sie keinen Herrn in ihrer Mitte dulden." 2. Zu ihrer Bezwingung rief der Herzog Zmrad.voumasomu (f.karteix) die Hilfe des deutschen Ordens an. Der Hochmeister Hermannvon 1228 Salza sandte 1228 eine Anzahl Ritter (seit 1230 unter dem Landmeister Hermann Balk), denen bald ein greres Kreuzheer nachfolgte. In fnfzigjhrigem blutigem Kampfe eroberte der Orden, mit den Schwert-brdern vereinigt, das Land, in welchem er mit der Einfhrung des Christen-tums zugleich deutsche Kultur verbreitete. Es erhoben sich neue deutsche Städte, wie Kulm, Thorn, Elbing, Knigsberg. Nach vollstndiger Unter-werfung des preuischen Landes wurde 1809 der Sitz des Hochmeisters von Venedig nach Marienburg verlegt. Von da an herrschte der deutsche Ritterorden der das Land, bis die Niederlage bei Tannenberg 1410 gegen den König von Polen seine Macht brach. Im Frieden zu Thorn 14661466 verlor er Westpreuen an Polen und mute die polnische Lehenshoheit der Ostpreuen anerkennen. Die Residenz des Hochmeisters wurde nach Knigsberg verlegt. ___

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 144

1895 - Leipzig : Voigtländer
144 Wohlfahrtausschnsses, mit Kraft und Einsicht leitete, durch ein allge-meinesaufgebot der waffenfhigen Jugend zahlreiche freiheits trunkene Heeresmassen ins Feld. So eroberten die Franzosen das ganze linke Rhein-ufer und Holland, das in die batavische Republik" verwandelt wurde (1794). Diese raschen Fortschritte der Franzosen wurden insbesondere dadurch ermglicht, da unter den Verbndeten selbst, namentlich zwischen sterreich und Preußen, Uneinigkeit ausgebrochen war. Daran waren Haupt-schlich die Verhltnisse in Polen schuld. 4. Das Ende Polens. Als zu dieser Zeit die Polen dem russischen Drucke sich zu entziehen suchten und ihrem Staate eine neue Verfassung geben wollten, rckten russische Heere ins Land, denen die Polen unter Kosziusko vergeblichen Widerstand entgegensetzten. Jetzt verband sich Rußland mit Preußen allein, ohne sterreich beizuziehen, zu einer nochmaligen Teilung 1793polens. In dieser zweiten Teilung, 1798, wurde ein zweites Drittel losgetrennt, von welchem Rußland wieder das weitaus grere Stck sich zu-eignete, während Preußen Danzig, Thorn und Gropolen, nun Sd-preuen" genannt, erhielt. Die Polen erhoben sich in allgemeinem Auf-stnde, unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe den bermchtigen 1795feinden. Durch die dritte Teilung, 1795, zu der sterreich wieder zugezogen wurde, wurde der polnische Staat vernichtet, indem Rußland aber-mals das grte Gebiet, sterreich West-Galizien", Preußen Neu-Ost-preuen" mit der Hauptstadt Warschau nahm. Im ganzen erhielt Rußland 8500, sterreich 2300, Preußen 2600 Quadratmeilen polnisches Gebiet. Im nchsten Jahre (1796) starb Katharina Ii., und es folgte ihr Sohn Pauli. 5. Der Friede von Basel. Nun zog sich Preußen von dem Koalitions-kriege zurck, und schlo fr sich allein mit Frankreich den Frieden von 1795 Basel 1795 ( die Demarkationslinie). Von da an schieden sich fr eine Reihe von Jahren die Wege Preuens und Deutschlands : zum Unheil frmide. f 6. Ende des ersten Koalitionskrieges Napoleon Bonaparte. * Als uach dem Frieden von Basel die Franzosen unter den Generalen Jour-dau und Moreau auch in Sddeutschland eindrangen, wurden sie von den sterreichern unter dem Erzherzog Karl der den Rhein zurck-geschlagen (1796). Desto glnzendere Siege erkmpften sie in Italien unter dem jungen General Bonaparte. Napoleon Bonaparte war 1769 (15. August) zu 2tjactio auf der Insel Korsika geboren, eines Advokaten Sohn. Auf der Kriegsschule zu Brienne, zuletzt in der Artillerie-schule zu Paris wurde er zum Offizier herangebildet. Als er (1785) die Schule verlie, um als Artillerielieutenant ins Heer zu treten, erhielt er das Abgangszeugnis: Zurck-haltend und fleiig, zieht er das Studieren jeder Art von Vergngen vor; er liest gern il

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 210

1891 - Leipzig : Voigtländer
210 2. Brgerkrieg. Durch die Enthauptung des Knigs rief die Revolution emen mneren Krieg in der Bend ee hervor, welche fr Ludwigs Xvi. Sohn als natl/hrt8 t' mffm Cr9riff- er zehnjhrige Prinz starb jedoch nach schndlichen Mihandlungen (1795) im Gefngnisse; der Aufstand wurde durch die republikanischen Heere mit Grausamkeit unterdrckt. Ferner erhoben sich die Städte Bordeaux, Marseille, Lyon und Toulon gegen die Gewaltthaten bestraft" aud^ *te murben berwltigt und mit unerhrter Strenge 1793 3. Die erste Koalition gegen Frankreich (17931797). Nach Ludwigs Xvi. Hinrichtung stiftete der englische Minister Pitt eine groe Verbindung (Koalition) der meisten Staaten Europas gegen Frankreich. Der Krieg wurde anfnglich von den Verbndeten mit Glck gefhrt: die sterreicher gewannen Belgien, die Preußen Mainz wieder. Jetzt aber stellte die franzsische Republik, deren Kriegs-angelegenheiten Carnot, Mitglied des Wohlfahrtsausschusses, mit Kraft und Einsicht leitete, durch ein allgemeines Aufgebot der waffenfhigen Jugend zahlreiche freiheitstruukene Heeresmassen ins Feld, welche das ganze linke Rheinufer und (unter General Pichegr) Holland eroberten, das in eine sogenannte batavische Republik verwandelt wurde (1794). Diese raschen Fortschritte der Franzosen wurden insbesondere dadurch ermglicht, da unter den Verbndeten selbst, namentlich zwischen sterreich und Preußen, Uneinigkeit ausgebrochen war. Daran waren hauptschlich die Verhltnisse in P olen schuld. 4. Das Ende Polens. Als zu dieser Zeit die Polen dem russi-scheu Drucke sich zu entziehen suchten und ihrem Staate eine neue Verfassung geben wollten, rckten russische Heere ins Land, denen die Polen unter Kosziusko vergeblichen Widerstand entgegensetzten. Nun verband sich Rußland mit Preußen allein ohne sterreich beizu-ziehen zu einer nochmaligen Teilung Polens. In dieser zweiten 1793 Teilung 1793 wurde ein zweites Drittel losgetrennt, von welchem Rußland wieder das weitaus grere Stck sich zueignete, Preußen Dauzig, Thorn und Gropolen (nun Sdpreuen" genannt) er-hielt. Die Polen erhoben sich dann in allgemeinem Aufstande, unter-lagen aber nach heldenmtigem Kampfe den bermchtigen Feinden, 1795 und dnrch die dritte Teilung 1795, zu der nun auch sterreich wieder zugezogen wurde, wurde der polnische Staat vernichtet, indem Rußland auch jetzt abermals das grte Gebiet, sterreich West-Galizien", Preußen Neu-Ostpreuen" mit der Hauptstadt Warschau nahm. i

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 135

1891 - Leipzig : Voigtländer
135 stifteten drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Die Mit-glieder derselben legten auer den drei Mnchsgelbden (Armut, Ehe-losigkeit, Gehorsam) noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Ver-teidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein Gromeister oder Hochmeister vor. Die einzelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus Unteritalien hatten schon vor den Kreuzzgen ein Hospital zur Pflege kranker christlicher Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzuge wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach ihrem Schutzpatron Johannes dem Tufer Johanniter nannten. Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Nach dem Verluste Palstinas eroberten die Johanniter die Insel Rho-dus, weshalb sie auch Rhodiserritter genannt wurden, und vonrhodus durch die Trken vertrieben, erhielten sie (von Kaiser Karlv.) 1530 Malta, wo der Orden (der Malteser) bis 1798 seinen Sitz hatte. b. Die Tempelherren. ein Orden aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden und nach ihrer Wohnung an der Stelle des ehe-maligen salomonischen Tempels benannt, trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Ordenverlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinen Hauptsitz nach Cy-perrt, wurde aber bald daraus(1312), aus Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, der nach ihren Reichtmern trachtete, vom Papste als aufgehoben erklrt, seiner Besitzungen in Frankreich beraubt, und auf Philipps Befehl eine Anzahl seiner Mitglieder (auch der Gromeister Jakob von Molay) wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. e. Der deutsche Orden (Deutschherren), 1190 bei der Belagerung von Akkon (im 3. Kreuzzug) durch Friedrich von Schwaben ge-stiftet, hatte zum Ordenskleide einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Akkon war sein erster Hauptsitz, nach dessen Fall Venedig. Whrend der Regierung Kaiser Friedrichs Ii. rief ein polnischer Herzog (Konrad von Masovien) die Hilfe des deutschen Ritter-ordens gegen die wilden, heidnischen Preußen an, welche an der unteren Weichsel und Memel wohnten. Der Hochmeister Her-mannvonsalza sandte (1227) ei,nen Teil seiner Ritter (unter Hermann von Balk), denen bald ein greres Heer folgte. Die Preußen wurden nach 50jhrigem Kampfe unterworfen und zum Christentum bekehrt. Von da an verbreitete sich deutsche Kultur in dem Lande, und es erhoben sich neue deutsche Städte (wie: Kulm, Thorn, Elbing, Knigsberg). 1309 wurde der Sitz des

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 142

1891 - Leipzig : Voigtländer
142 Vii. Kaiser aus dem Hause sterreich 1438-1519. 104. 1. Albrecht Ii. (1438 1439), Kaiser Sigismunds Schwiegersohn, der als Erbe der luxemburgischen Hausmacht auch in Bhmen und Ungarn als König folgte, beginnt die Reihe der Kaiser aus dem Hause sterreich, das im Besitze der rmischen Kaiserwrde bis 1806 geblieben ist. 2. Friedrich Iii. (1440-1493), ein Vetter Albrechts, regierte am lngsten unter den deutschen Kaisern, wie sein Vorgnger am krzesten. Aber trge und allwege unschlssig", konnte sich der un-ntze Kaiser" weder im Reiche, wo er während 25 Jahren nicht ein einziges Mal erschien, noch in seinen Erblanden Ansehen verschaffen. Das Faustrecht herrschte ungehemmt, berall ri Unordnung ein. Bhmen und Ungarn trennten sich vom Hause Habsburg und whlten sich eigene Könige. Der deutsche Ritterorden, dessen Macht durch die Niederlage bei Tannenberg (1410) gegen den König von Polen gebrochen war, verlor im Frieden zu Thorn 1466 Westpreuen (mit der Marienburg) an Polen und mute die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen. Whrend Friedrichs Regierung suchte der mchtige Herzog Karl der Khne von Burgund, welcher auch den grten Teil der Nieder-lande besa, sich ein Knigreich zu grnden. Er eroberte Lothringen und wollte sich dann auch die Schweiz unterwerfen, wurde aber von den Schweizern bei Grandson, Mnrten und zuletzt bei Nancy 1477 besiegt, wo er fiel. Seine Erbtochter Maria vermhlte sich mit des Kaisers Sohne Maximilian, der zwar das Herzogtum Bur-gund (die Bonrgogne) an Frankreich berlassen mute, das brige Erbe aber behauptete, so da die blhenden Niederlande an das fter-reichische (habsburgische) Haus kamen. 3. Maximilian I. (14931519), der letzte Ritter", grndete den ewigen Landsrieden 1495, zu dessen Aufrechterhaltung er das Reichskammergericht (in Speier, zuletzt in Wetzlar) einsetzte und Deutschland in zehn Kreise teilte (s. Karte X). Den Verkehr befrderte er durch Einfhrung des Postwesens (Thurn- und Taxissche Posten). An den Kriegen der Franzosen und Spanier um Italien nahm er ohne Nutzen teil. Dagegen erffnete er dem Haufe Habsburg die Aussicht auf neuen Machtzuwachs durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit der Erbin von Spanien (Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen, 109, 2) und die Verlobung

10. Das Mittelalter - S. 136

1893 - Leipzig : Dürr
— 136 — Veranlassung zu endlosen Fehden, bei denen allein die Gewalt, die Faust, die Entscheidung herbeiführte. Mau nennt daher diese Zeit die Zeit des Faust rechte s. Auch die reichssreieu Ritter, die nicht mehr dem Kaiser und seinen hohen Unternehmungen zu dienen hatten, kämpften auf eigne Hand, und von ihren Burgen aus überfielen sie den friedlichen Kaufmann, der seine Waren von Stadt zu Stadt führte, beraubten ihn, nahmen ihn gefangen und erpreßten von ihm ein hohes Lösegeld. Da die alten Rittergelübde ihre Bedeutung verloren hatten, so fand sich bald ein Vorwand, sie zu brechen und zum gemeinen Räuber zu werden. Der Ritter behauptete, von einer nahen Stadt beleidigt worden zu feilt, machte das Fehderecht gegen sie geltend und warf ihre Kaufleute nieder. Es war die „kaiserlose, die schreckliche Zeit", die Zeit des Interregnums. Im Gegensatze zu den Raubrittern entstanden die Städtebündnisse. Die gewerbsteißigeu und handeltreibenden Städte, die immer mehr erblühten, schlossen sich zusammen, um ihre Kaufleute zu schützen. So erwuchs der rheinische Städtebund, dessen Vorort Mainz war, so vor allem die mächtige Hansa, der nordische Städtebund mit Lübeck an der Spitze. Schon im Jahre 1256 verband sich Lübeck mit Hamburg, Bremen und einer Anzahl westfälischer Orte zum Schutze des Handels zu Wasser und zu Lande, und zuletzt umfaßte der Bund alle freien Städte bis tief in das Innere Deutschlands und selbst nach Rußland hinein, Nowgorod gehörte dazu. Der Name Hansa tritt aber erst viel später (1344) in Urkunden auf. Um diese Zeit entwickelte sich im Osten des deutschen Reiches ein neuer Staat, das Ordensland Preußen. Als Sultan Saladin das heilige Land erobert hatte, gab es für die geistliche Ritterschaft dort wenig mehr zu thun. Die Brüder sehnten sich nach Thaten. Da kam der Ordeitsmeister der Dentfchritter, Hermann von Salza, auf den Gedanken, die heidnischen Preußen an der Ostsee zwischen Weichsel und Memel zum Christentum zu bekehren. Angeregt dazu wurde er von dem Herzog von Masovien, der von diesen Nachbarn viel zu leiden hatte. Kaiser Friedrich Ii., dem er als kluger Staatsmann große Dienste erwiesen hatte, gab ihm die Erlaubnis, in dem Ostfeelande Eroberungen zu machen. Sein Feldherr Hermann Balk zog mit den Deutschrittern an den Strand der Ostsee. Es war ein langer, schwerer Kamps, der mit wenigen Unterbrechungen von 1226 bis 1280 währte. Die heidnischen Preußen, ein tapferer und ausdauernder Volksstamm, wehrten sich verzweifelt gegen die neue Lehre und die neuen Herren. Wiederholt zogen deutsche Fürsten den Ordensrittern zu Hilfe, so Heinrich der Erlauchte, der tapfere Markgraf
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